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Tattoos im Islam

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Darf man als Muslim ein Tattoo tragen?

“Bereits seit hunderten von Jahren lassen sich Menschen ein Tattoo stechen, um ihren Körper selbst zu gestalten und ihre Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen.”

Obwohl Tattoos von Zeit zu Zeit gesellschaftlich nicht gern gesehen sind, nahm die Beliebtheit dieser Gestaltungsform insbesondere in den letzten Jahren rasant zu. Diese Entwicklung wird von den meisten Personen als äußerst positiv empfunden, jedoch gibt es noch immer zahlreiche Menschen, die Tattoos gegenüber kritisch eingestellt sind. Hierzu gehören vor allem überzeugte Anhänger religiöser Gemeinschaften. Dabei hat sich insbesondere der Islam klar gegen Tattoos positioniert.

Erlaubt der Islam Tätowierungen?

Ebenso wie in sämtlichen anderen Gesellschaftsschichten genießen Tattoos auch bei Muslimen eine immer größer werdende Beliebtheit. Nur die wenigsten machen sich dabei Gedanken darüber, ob der muslimische Glaube Tätowierungen des eigenen Körpers gestattet. Aus diesem Grund versucht der Islam stets, seine Kritik gegenüber Tattoos klar zum Ausdruck zu bringen. Die meisten religiösen Vertreter sind davon überzeugt, dass ein Tattoo nicht mit dem muslimischen Glauben zu vereinbaren ist. Muslimen ist es dadurch strikt untersagt, sich ein Tattoo stechen zu lassen.

Warum verbietet der muslimischen Glaube Tätowierungen?

Tätowierungen sind im Islam streng verboten, da es sich hierbei um eine Gestaltung des menschlichen Körpers handelt. Diese Glaubensgemeinschaft geht davon aus, dass dem Menschen der eigene Körper nicht selbst gehört und man daher auch nicht über den eigenen Körper frei entscheiden kann. Muslime sind davon überzeugt, dass der menschliche Körper lediglich eine Leihgabe der Gottheit sind und dadurch in ihrem Ursprungszustand erhalten werden muss. Durch die Tätowierung wird der Körper jedoch in seiner Optik sichtbar verändert und kann dadurch nicht länger unverändert der Gottheit zurückgegeben werden. Ein weiterer Grund für das Verbot von Tattoos besteht darin, dass beim Tätowieren die Haut mit der Tätowiernadel sehr oft durchstochen wird. Diese zahlreichen Stiche stehen für Muslime im direkten Konflikt mit dem Gebot, den eigenen Körper pfleglich zu behandeln. Darüber hinaus befindet sich nach der Tätowierung fortwährend ein Fremdkörper direkt unter der Haut, welcher nur schwer wieder entfernt werden kann.

Wie gehen die Menschen damit um?

Obwohl der muslimische Glaube Tattoos strikt verbietet, gehen viele gläubige Muslime sehr kreativ mit dieser Problematik um. Insbesondere in westlichen Ländern ist den meisten Gläubigen sowie religiösen Vertretern bewusst, dass ein Tattoo nicht zu einer Verunreinigung des menschlichen Körpers führt. Aus diesem Grund werden tätowierte Menschen nicht zwangsläufig aus der Glaubensgemeinschaft verstoßen. Der religiöse Vertreter prüft hierbei die genaue Zusammensetzung der Farbe, die unter die Haut injiziert wurde. Während einige Stoffe als unrein betrachtet werden und entfernt werden müssen, dürfen andere Stoffe unter der Haut verbleiben. Einige Vertreter interpretieren die Gebote sogar dahingehend, dass lediglich die Oberfläche des Körpers gereinigt werden muss, aber der Bereich unter der Haut keinen Einfluss auf die Reinheit hat. Darüber hinaus wird ein Gläubiger nicht verstoßen, wenn er beteuert, dass er nicht von dem Verbot wusste. Aus diesem Grund beteuern viele moderne Muslime auch bei abweichender Realität direkt nach ihrer Tätowierung ihre Unwissenheit und erbringen gleichzeitig den Nachweis über die Reinheit der Farbe. In weniger fortschrittlichen Regionen verstecken die Gläubigen aus Angst vor Ablehnung ihre Tätowierungen jedoch in der Öffentlichkeit.

Darf man in muslimischen Ländern als Tätowierer arbeiten?

Die Ablehnung von Tattoos durch den Islam geht sogar so weit, dass Tätowierer in religiösen Ländern wie Saudi-Arabien oder der Türkei nicht tätig werden dürfen. Im muslimischen Glauben geht man davon aus, dass das Tätowieren eine Verunreinigung des menschlichen Körpers darstellt und dadurch als Gotteslästerung zu betrachten ist. Hierbei wird nicht nur demjenigen ein Vorwurf gemacht, der sich das Tattoo stechen lässt, sondern ebenfalls demjenigen, der die Tätowierung durchführt. Da sogar das öffentliche Tragen eines Tattoos in streng muslimischen Ländern verboten ist, ist auch das Tätowieren selbst strafbar. Sowohl das Tragen als auch das Anfertigen eines Tattoos wird in diesen Ländern meist mit einer langfristigen Gefängnisstrafe bestraft.

UNSER FAZIT

70%

Zusammenfassung Selbst innerhalb eher moderateren Glaubensauslegungen innerhalb der muslimischen Gemeinschaften ist das Tätowieren der Haut eher ungern gesehen und wird als Sünde betrachtet. Da oftmals die Zusammensetzung der Tattoofarben ein Problem darstellt (Unreinheit), wird womöglich das Thema des "Halal- Tätowierens" zukünftig mehr in den Fokus rücken, da auch viele Muslime unter Umständen nicht auf Tattoos verzichten möchten.

TRENDFAKTOR
50%
GESCHICHTSFAKTOR
90%

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